Mehr Infos

ⓘ Hinweise zur Produktauswahl, Finanzierung & Bewertung

Wie funktioniert ein Induktionskochfeld?

Funktionsweise eines InduktionskochfeldesInduktionskochfelder funktionieren nach einem grundlegend anderen Prinzip als Gas-, Ceran- oder Elektrokochfelder. Aus diesem Grund ist auch spezielles Kochgeschirr erforderlich, welches induktionsgeeignet ist. Dies ist längst nicht bei allem Kochgeschirr der Fall, so dass Sie beim Kauf gezielt auf dieses Feature achten sollten. Ein Blick auf die Funktionsweise eines Induktionskochfelds verrät Ihnen sofort, warum Sie eine Induktionskochplatte nur mit speziellen Töpfen und Pfannen verwenden können. Wenn Sie schon immer wissen wollten, wie ein Induktionskochfeld funktioniert, dann möchten wir Ihnen genau das nachfolgend im Detail erklären.

Die Wirkungsweise eines Induktionskochfelds

Funktionsweise eines InduktionskochfeldesHierbei handelt es sich um ein Kochfeld, welches nur zusammen mit metallischem Kochgeschirr verwendet werden kann. Durch Wirbelströme, die induktiv erzeugt werden, sowie durch die damit einhergehende Ummagnetisierung wird dieses Kochgeschirr von der Induktionsplatte dann erwärmt. Für den Laien ist diese Erklärung zunächst sicherlich nicht verständlich. Auch wenn Sie vielleicht wissen, dass Magnetismus etwas damit zu tun hat, ist Ihnen bestimmt noch nicht klar, wie das Wirkungsprinzip konkret funktioniert. Genau das möchten wir Ihnen nun jedoch näher erklären. Um das Funktionsprinzip besser verstehen zu können, müssen Sie erst einmal den Aufbau eines Induktionskochfelds kennen. Dies setzt sich aus den folgenden Komponenten zusammen:

» Mehr Informationen
  • eine isolierende Herdplatte, die meist aus Glaskeramik besteht und beim Kochvorgang selbst kalt bleibt
  • unterhalb dieser Platte befindet sich eine Spule
  • die dazugehörige Elektronik
  • ein Netzfilter
  • ein Ventilator für die Kühlung
  • Kondensatoren
  • Kühlkörper, der zum Beispiel aus Aluminium besteht
  • ein Temperatursensor
  • ein Hilfsspannungsversorger

Wenn Sie Ihren induktionsgeeigneten Topf nun auf die Induktionsplatte stellen und diese anschalten, dann überträgt sich ein magnetisches Wechselfeld von der Induktionsplatte auf Ihren Topf. Die Töpfe selbst sind so konzipiert, dass das Wechselfeld dort in Wärme umgewandelt werden kann. Dies soll also bedeuten, dass die Wärme nur in dem Kochgeschirr selbst, nicht jedoch auf dem Herd erzeugt wird. Dies sorgt dafür, dass sich die umliegende Kochplatte nicht erhitzt. Wenn Ihnen beim Kochen auf einem Induktionskochfeld etwas überkocht, hat dies also den entscheidenden Vorteil, dass sich die übergekochte Substanz nicht so leicht in das Kochfeld einbrennen kann.

Die Spule, die sich direkt unter dem Kochfeld befindet, ist im Übrigen dafür zuständig, dass das magnetische Wechselfeld überhaupt erzeugt wird. Aus diesem Grund fließt Hochfrequenz-Strom durch die Spule, um diesen Vorgang zu ermöglichen. Damit das Wechselfeld für die Erwärmung der Töpfe und des anderen Kochgeschirrs sorgen kann, muss dies über einen Boden aus einem ferromagnetischen Material verfügen.

Tipp! Dabei ist es nicht unbedingt erforderlich, dass Sie sich gleich ein komplett neues Topfset kaufen. Vielmehr sind einige bekannte Hersteller von Induktionskochfeldern inzwischen dazu übergegangen, dass sie spezielle Adapterplatten anbieten. Mit diesen können Sie Ihr Kochgeschirr entsprechend nachrüsten, falls dieses noch nicht über den passenden Boden verfügt. Somit kann aus nahezu jedem Topf ein induktionsgeeigneter Topf werden.

Wenn Sie jedoch ohnehin überlegen, sich irgendwann mal einen Induktionsherd zu kaufen, dann ist es sicherlich sinnvoll, wenn Sie sich bereits jetzt induktionsgeeignetes Kochgeschirr zulegen. Immerhin können Sie derartige Töpfe und Pfannen völlig problemlos auf jedem beliebigen Herd und nicht nur auf eine Kochplatte mit Induktion zum Kochen nutzen.

Warum müssen Sie spezielle induktionsgeeignete Töpfe verwenden?

Das Funktionsprinzip der Induktionsplatten zeigt eindeutig auf, dass ein ferromagnetischer Boden wichtig ist, damit Ihr Kochgeschirr auf dieser Art von Kochplatte überhaupt funktioniert. Immerhin ist der ferromagnetische Boden essentiell daran beteiligt, dass sich der Topf auf dem Induktionskochfeld erhitzt. Das spezielle Material des Topfbodens sorgt schließlich dafür, dass das Wechselfeld, welches von dem Induktionsfeld ausgesendet wird, gebündelt werden kann. Außerdem ist es so, dass das magnetische Feld dazu führt, dass sich an der Außenseite Ihres Kochgeschirrs kleine Wirbelstürme bilden. Während die physikalischen Phänomene, die hinter diesem Vorgang stecken, einer umfangreicheren Erklärung für den Laien bedürfen, sollten Sie wissen, dass diese Wirbelstürme dazu beitragen, dass die elektrische Leistung als Wärmeleistung umgesetzt wird – genau das ist beim Kochvorgang mit Ihrem Induktionskochfeld natürlich ausdrücklich erwünscht.

» Mehr Informationen

Gut ein Drittel der Heizleistung, die mit einem Induktionskochfeld erzeugt werden kann, ist jedoch nicht auf diesen Vorgang zurückzuführen. Vielmehr ist es so, dass der Ummagnetisierungsverlust ebenfalls dafür sorgt, dass die Energie, welche das Induktionsfeld an den Topf abgibt, zu Wärmeenergie wird. Dabei besteht der große Vorteil darin, dass die Topfplatte nicht erst erhitzt werden muss, um die Energie dann an den Topf weiterzugeben. Dies hat eine Reihe von Vorteilen. Schließlich kann sich der Topf auf einer Induktionsplatte somit schneller erhitzen, da er ohne einen Zwischenmann direkt erhitzt wird. Das Wegfallen dieses Zwischenmanns, nämlich der erhitzten Herdplatte, sorgt außerdem für eine Energieersparnis.

Denn die Energie wird direkt an den Topf abgeben, ohne dass Wärmeenergie verloren geht, weil die Wärme erst von der Kochplatte zum Topf weitergeleitet werden muss. Ob die niedrigen Energiekosten die höheren Anschaffungskosten einer Induktionskochplatte rechtfertigen, sei zunächst einmal dahingestellt. Auf jeden Fall ist es jedoch so, dass sich ein Kochtopf auf einem Induktionskochfeld aufgrund des eben beschriebenen Wirkungsprinzips viel schneller erhitzt als auf einer regulären Kochplatte. Wenn Sie sich dabei für einen Induktionskochtopf mit einem besonders dicken Boden entscheiden, ist dies für die Wärmeverteilung äußerst vorteilhaft.

Vor- sowie Nachteile von Induktionskochfeldern

Angesichts der Funktionsweise eines Induktionskochfelds leitet sich entsprechend eine Reihe von Vor- und Nachteilen daraus ab.

» Mehr Informationen
Vor- bzw. Nachteil Hinweise
Reaktionszeit Wie bereits erwähnt, ist bei Induktionskochfeldern mit einer kurzen Reaktionszeit zu rechnen. Darüber hinaus erhitzt sich das Kochgut sehr gut und rasch. Insgesamt können Sie den gesamten Kochvorgang mit einem Induktionskochfeld deutlich besser steuern. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass sich die Temperatur genauer einstellen lässt. Schließlich enthält der Aufbau eines jeden guten Induktionskochfelds unterhalb der Glaskeramikplatte auch einen Temperatursensor, der genau das möglich macht.
Energieverlust Allerdings ist es auch bei einem Induktionskochfeld leider nicht so, dass gar keine Energie verloren geht. Auch wenn ein sehr hoher Anteil von 80 bis 90 Prozent umgewandelt werden kann, ist auch die Energiebilanz dieser Kochplatten leider nicht ganz perfekt. Bei herkömmlichen Kochplatten geht allerdings noch viel mehr Energie verloren, so dass sich die Induktionskochplatten vor allem im direkten Vergleich sehr gut schlagen.
Kochfläche erhitzt sich nicht Ein weiterer Vorteil besteht auch darin, dass die komplette Kochunterfläche sich nicht erhitzt. Nicht nur neben dem Topf, sondern auch unmittelbar unter Ihrem Induktionskochtopf wird Ihr Induktionsherd nicht warm. Dies erleichtert nicht nur die Reinigung, sondern sorgt in Haushalten mit Kindern auch dafür, dass diese sich nicht so leicht die Finger am Herd verbrennen können. Nach einer sehr langen Kochzeit erhitzt sich zwar auch die Glaskeramikplatte eines Induktionskochfelds. Dennoch fällt das damit einhergehende Verletzungsrisiko allerdings wesentlich geringer aus.
Kochgeschirr Die Tatsache, dass Sie nur spezielles Kochgeschirr auf Ihrem Induktionskochfeld verwenden können, ist einer der deutlichen Nachteile. Denn für die meisten Verbraucher ist dies mit entsprechenden Extrakosten verbunden.
Lüfter Außerdem verfügt jedes Induktionskochfeld über einen Lüfter. Die Geräusche dieses Lüfters können vor allem von Katzen und Hunden, aber auch von feinfühligen Menschen als unangenehm empfunden werden.

Wenngleich Induktionskochplatten im Vergleich zu allen anderen konventionellen Kochplatten mit der besten Energieeffizienz auf sich aufmerksam machen können, rechnen sich derartige Kochfelder aufgrund der hohen Anschaffungskosten allerdings nicht immer. Profi- und passionierte Hobbyköche würden wahrscheinlich trotzdem nur sehr ungerne auf ihr Induktionskochfeld verzichten.

Folgende Themen könnten Sie auch interessieren:

Möchten Sie diesen Artikel bewerten?

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (74 Bewertungen, Durchschnitt: 4,50 von 5)
Wie funktioniert ein Induktionskochfeld?
Loading...

Neuen Kommentar verfassen