Können Induktionskochfelder der Gesundheit schaden?
Harmlos mit Induktion kochen oder Gesundheitsschäden fürchten?
Elektromagnetischen Wellen im Form vom Wirbelströmen mit einer Frequenz von 20 bis 60 Kilohertz sorgen dafür, dass wir uns diese Frage heute überhaupt stellen müssen. Dabei sagen die meisten Hersteller von Induktionskochfeldern natürlich, dass die von Ihnen verwendete Technologie völlig harmlos sei und keine gesundheitlichen Schäden hervorrufen würde.
» Mehr InformationenDoch es gibt Ärzte, die bereits vor dem Problem mit dem Herzschrittmacher gewarnt haben. Denn sie vermuten, dass dieser durch den Frequenzbereich von Induktionskochfeldern zum Leid der Patienten verstellt werden könnte. In der Praxis gibt es bisher laut unserer Recherche jedoch keinen solchen Fall, der bekannt ist. Was sollen Sie als Verbraucher bei so vielen unterschiedlichen Aussagen nun also glauben?
Das rät die Stiftung Warentest
Auch die Stiftung Warentest hat sich mit den möglichen Nebenwirkungen von Induktionskochfeldern bereits beschäftigt und eine entsprechende Einschätzung herausgegeben. Diese möchten wir Ihnen an dieser Stelle natürlich nicht vorenthalten. Gehen wir zunächst auf die sogenannten magnetischen Streufelder ein. Denn beim Kochen mit Induktion wird schließlich ein Magnetfeld erzeugt, um den induktionsgeeigneten Topf mit seinem ferromagnetischen Boden zu erhitzen. Streuverluste lassen sich dabei nicht vermeiden, so dass die Gefahr besteht, dass Sie als Verbraucher mit eben diesen Streufeldern in Kontakt kommen könnten. Doch wie hoch ist das Risiko wirklich?
» Mehr InformationenDie EU hat festgelegt, dass bestimmte Grenzwerte für solch eine Abstrahlung gelten, damit es kein gesundheitliches Risiko gibt. Denn sonst geht man davon aus, dass diese Streufelder in den menschlichen Körper eindringen und sich wohlmöglich negativ auf die Zellen des Körpers auswirken könnten. Die Induktionskochfelder, die von der Stiftung Warentest eingehend überprüft wurden, kamen nicht einmal annähernd an den von der EU vorgesehenen Grenzwert heran.
Tipp: Damit möglichst wenige Streufelder entstehen können, sollten Sie allerdings sicherstellen, dass der Topf korrekt auf der Kochzone steht und diese komplett bedeckt. Falls dem nicht so ist, kann die Abstrahlung sonst signifikant ansteigen, wobei im Test dennoch nicht einmal die Hälfte des Grenzwertes selbst in diesem Szenario erreicht wurde. Platzieren Sie den Topf also immer mittig auf der Kochzone, um dieses unnötige Risiko zu vermeiden.
Was rät das Bundesamt für Strahlenschutz?
Wenn Sie sich Rat von offizieller Stelle wünschen, werden Sie sicherlich froh sein, dass sich auch das Bundesamt für Strahlenschutz zu dieser Thematik geäußert hat. Neben dem Hinweis, dass Sie Ihr Kochgeschirr möglichst immer zentriert auf dem Kochfeld abstellen sollten, wird auch ein Mindestabstand von 5 bis 10 Zentimetern empfohlen. Dieser wird horizontal von der Kante Ihres Herdes gemessen. Wenn Sie hingegen einen größeren Abstand halten, dann nimmt die Strahlenbelastung natürlich ab. Achten Sie darauf also gezielt beim Kochen. Folgende Hinweise hat die zuständige Behörde zu Ihrer eigenen Sicherheit in diesem Zusammenhang ebenfalls herausgegeben:
» Mehr InformationenHinweise | Beschreibung |
---|---|
Kochgeschirr | Verwenden Sie kein defektes Kochgeschirr, dessen Boden nicht mehr plan ist, da sonst eine höhere Abstrahlung droht. Verwenden Sie ausschließlich Kochgeschirr, welches ausdrücklich induktionsgeeignet ist. |
Sicherheitsvorschriften | Beachten Sie alle Sicherheitsvorschriften der Hersteller (siehe Bedienungsanleitung). |
Größe | Die Größe Ihres Kochgeschirrs sollte zu den Kochzonen passen, damit diese möglichst komplett bedeckt werden. |
Kochfelder | Nutzen Sie nach Möglichkeit die hinteren Kochfelder. Wenn Sie die vorderen Kochfelder nutzen, ist dabei eine reduzierte Leistung zu empfehlen. |
Kochlöffel | Nutzen Sie keine Metallkochlöffel (dieser Sicherheitstipp gilt besonders dann, wenn Sie einen Herzschrittmacher oder Defibrillator tragen). |
Herzschrittmacher/Defibrillator | Bei einem Herzschrittmacher oder Defibrillator: fragen Sie Ihren Arzt, ob er oder sie Bedenken gegenüber dem Kochen mit Induktion hat und hören Sie auf diesen Rat. |
Kochen mit Induktion während der Schwangerschaft?
Auch wenn nicht klar ist, inwiefern sich das Kochen mit Induktion auf Ihre Gesundheit auswirken kann, sind sich die Experten sicher, dass schwangere Frauen besser nicht mit Induktion kochen sollten. Denn wenn es um die Sicherheit und das Wohlbefinden eines ungeborenen Lebens geht, dann ist es besser vorzubeugen, anstatt am Ende ein unnötiges Risiko mit möglichen gesundheitlichen Konsequenzen eingegangen zu sein. Vorsicht ist besser als Nachsicht – dieser Spruch gilt wohl auch für Menschen mit einem Herzschrittmacher oder Defibrillator. Denn wenn die Lebensretter, die bei den Betroffenen implantiert wurden, durch das Induktionsfeld aus dem Takt gebracht werden, dann ist niemandem damit geholfen.
» Mehr InformationenViele Fragen, kaum sichere Antworten
Da das Thema rund um Induktionskochfelder heiß diskutiert wird und es immer wieder widersprüchliche Meinungen hinsichtlich der möglichen Auswirkungen des magnetischen Wechselfeldes gibt, sollten Sie als Verbraucher selbst entscheiden, inwiefern Sie am Kochen mit Induktion interessiert sind. Wer sich einen Induktionsherd gerne zulegen möchte, sollte zumindest die vorhergehenden Sicherheitsvorkehrungen im Umgang mit seiner Induktionskochplatte einhalten.
» Mehr Informationen
Wenn man sich die Hinweise des Bundesamts für Strahlenschutz durchliest – insbesondere den Punkt Größe des Kochgeschirrs kommt mir folgendes in den Sinn:
Hier scheinen die rechteckigen „Flex-Felder“ von großen Nachteil, werden hier gerade bei kleinen Töpfen ein großer Teil des aktiven Feldes nicht bedeckt. Hier sind ja meines Wissens pro Seite nur 4 ovale Induktionsspulen.
Bei den runden Feldern kann man mit einem Runden Topf das Kochfeld am ehesten abdecken.