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Induktionsherd: Ein Risiko für den Herzschrittmacher?

UNOLD InduktionskochfelderDas Induktionskochfeld ist bei weitem nicht nur beliebt, um dieses ranken sich auch bis heute viele Mythen. Einer davon ist die mögliche Gefahr, die von dem Induktionskochfeld für Träger eines Herzschrittmachers ausgeht. Grund für die Angst, dass es hier zu Störungen kommen könnte, ist das Magnetfeld, mit dem in den Kochfeldern gearbeitet wird. Doch ist der Induktionsherd wirklich ein Risiko für einen Herzschrittmacher? Wir sind der Frage auf den Grund gegangen und haben für Sie nachgeforscht. Eines möchten wir schon vorab verraten: Die Meinungen gehen weit auseinander.

Risiko wird oft nicht benannt

Induktionsherd: Ein Risiko für den Herzschrittmacher?Wenn Sie sich ein Induktionskochfeld kaufen möchten, werden Sie schnell merken, dass die Händler vor allem mit den Vorteilen als Kaufargumenten werben. Das heißt: Sie erklären Ihnen gern auf ganzer Linie, welche Vorteile das Induktionskochfeld für Sie mitbringt und welchen Komfortgewinn es gerade beim Kochen bedeutet. Hinsichtlich der möglichen Risiken halten sich aber zumindest die Händler bedeckt.

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Wer im Handel aktiv nachfragt und auf den eigenen Herzschrittmacher hinweist, wird meistens einen Hinweis dazu bekommen, dass man doch am besten einen Sicherheitsabstand einhalten sollte. Dieser bewegt sich laut offizieller Empfehlung am besten zwischen 40 und 60 Zentimetern. In der Regel ist dieser aber ohnehin gegeben, da das Kochfeld ja deutlich niedriger ist als der eigene Brustbereich.

Durch diese Empfehlung und die damit verbundenen Erklärungen fühlen sich die meisten Verbraucher beruhigt und entscheiden sich schließlich für den Kauf eines Induktionskochfeldes.

Tatsächliches Risiko bis heute unbekannt

Grundsätzlich lässt sich leider bis heute nur sehr schwer etwas zu dem Risiko eines Induktionskochfeldes für die Träger eines Herzschrittmachers sagen. Es ist nämlich nicht abschließend geklärt, inwieweit sich die Magnetfelder auf die Funktionsweise eines Herzschrittmachers auswirken und diesen unter Umständen negativ beeinflussen können. Das Induktionskochfeld ist nicht das einzige Haushaltsgerät, das von dieser Ungewissheit betroffen ist. Ähnlich sieht es bei schnurlosen Festnetztelefonen aus, die in den letzten Jahren in den meisten Haushalten Einzug gehalten haben.

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Die Technik hat sich weiterentwickelt!
Ohne in Panik vor möglichen Auswirkungen zu verfallen, sollten Verbraucher vor allem eines bedenken: Die Technik hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt – sowohl die der Induktionskochfelder als auch die Herzschrittmacher. Besteht ein mögliches Risiko, ist dieses heute kleiner denn je, denn die Hersteller haben natürlich längst auf die mögliche Angst reagiert. So sind beispielsweise die Herzschrittmacher heute besser abgeschirmt denn je. Die Gefahr, dass sich die Magnetfelder auf die Einstellung und die Funktionsweise der kleinen Geräte in der Brust auswirken, ist also extrem gering.

Keine intensiven Untersuchungen

Zwar ist bekannt, dass eventuell von dem Induktionskochfeld ein Risiko für den Herzschrittmacher ausgehen kann, bislang wurden hierzu aber keine umfassenden Untersuchungen angestellt. Daher lässt sich ein Risiko weder genau definieren noch ausschließen. Die Meinungen zu dem Thema gehen obendrein gerade auf internationaler Ebene sehr weit auseinander. So kam die ICNIRP, die Internationale Kommission zum Schutz vor Nichtionisierender Strahlung, in eigenen Untersuchungen offenbar zu dem Ergebnis, dass die Strahlenmenge teilweise doch überschritten werde.

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Auf der Seite des Schweizer Gesundheitsbundesamtes sieht das schon wieder anders aus. Hier findet man zwar durchaus allerhand Tipps zu Vorsichtsmaßnahmen. Es wird aber auch betont, dass ein Sicherheitsabstand von insgesamt 40 cm reicht.

Auf die richtige Anwendung kommt es an

Wie sicher ein Induktionskochfeld für Personen mit einem Herzschrittmacher ist, hängt in erster Linie davon ab, wie es angewendet wird. Tatsächlich kann nämlich bei unsachgemäßem Gebrauch ein gewisses Risiko bestehen. Das ist beispielsweise unter folgenden Umständen der Fall:

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  • Werden Pfannen und Töpfe nicht richtig benutzt, weil sie beispielsweise nicht wie empfohlen, das komplette Kochfeld abdecken, kann natürlich mehr Magnetstrahlung freigesetzt werden als eigentlich gewollt ist. Dadurch steigt die Strahlenmenge erheblich an und somit kann auch ein höheres Risiko bestehen.
  • Minderwertige Pfannen und Töpfe, die keinen allzu guten ferromagnetischen Boden haben, lassen ebenso meistens größere Mengen an Strahlung durch. Auch das kann dazu führen, dass der Magnetfeldwirbel unkontrolliert gestreut wird. Das Risiko würde sich daher deutlich vergrößern.

Risiko nicht über-, aber auch nicht unterschätzen

Wird ein Induktionskochfeld richtig angewendet und werden hochwertige Töpfe und Pfannen genutzt, spricht heute in den meisten Fällen nichts mehr gegen die sichere Anwendung dieses Kochfeldes. Eine gewisse Vorsicht sollte aber immer mit dabei sein und die Anwender sollten sich auch bewusst sein, dass unter Umständen ein Risiko bestehen kann. Weiterhin ist es wichtig, zu bedenken, dass es Unterschiede zwischen den Herzschrittmachern gibt. Wer beispielsweise einen älteren Herzschrittmacher in der Brust trägt, hat ein Gerät, das eben noch nicht so gut abgeschirmt ist. In diesem Fall ist es eben auch möglich, dass der Herzschrittmacher empfindlicher reagiert. Hier sollte individuell auf mögliche Auswirkungen geachtet werden.

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Hinweis: Fehlfunktionen der Herzschrittmacher bekommen die Anwender in der Regel zu spüren. Sie zeigen sich mal durch ein ungewöhnlich starkes Herzklopfen, ein anderes Mal aber auch durch Schwindel. In diesem Fall gilt es natürlich zu reagieren.

Auf Metallkochlöffel verzichten

Erkenntnisse aus dem Jahr 2018 zeigen zwar, dass die Induktionskochfelder die Patienten mit Herzschrittmacher kaum negativ beeinflussen, trotzdem muss auf einige Besonderheiten geachtet werden. So sollten die Träger eines Herzschrittmachers beispielsweise unbedingt darauf verzichten, mit einem Metallkochlöffel zu arbeiten. Grundsätzlich ist es auch empfehlenswert, sich mit dem Hausarzt abzusprechen und zumindest nachzuhaken, ob im persönlichen Fall durch die Magnetfelder eine Störung des Herzschrittmachers begünstigt wird. Die Untersuchungen des BAG haben aber gezeigt, dass die möglicherweise entstehende Belastung noch deutlich geringer ist als der Umfang der Grenzwerte.

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TIPP: Schauen Sie sich die Pfannen und Töpfe, die Sie auf dem Induktionskochfeld verwenden, regelmäßig an und prüfen Sie, ob der Boden noch gerade ist. Ist er krumm, sollten Sie das Kochgeschirr austauschen, da die Behälter dann nicht mehr richtig aufliegen.

Beim Kochen sollte übrigens immer ein wenig Abstand eingehalten werden. Ideal ist hier ein Abstand von 5 bis 10 Zentimetern. Die vorderen Kochfelder sollten zudem im besten Fall nur mit reduzierter Leistung verwendet werden. Übrigens hat sich auch die WHO zu dem Thema geäußert und kam zu dem Ergebnis, dass sich aus den bisher vorliegenden Daten und Untersuchungen keine belastbaren Schlüsse ziehen lassen. Zumal es derzeit ähnliche Bedenken gibt, die sich beispielsweise auf die intensive Arbeit mit Bildschirmen beziehen.

Es bleibt also dabei: Die Induktionskochfelder bringen sowohl Vor- als auch Nachteile:

  • reagiert sehr schnell
  • lässt sich gut regulieren
  • verringert die Kochzeiten
  • erleichtert das Treffen des idealen Garpunktes
  • einfach zu reinigen
  • Risiko des Magnetfeldes nicht abschließend geklärt

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